© Daniela Gerlich

Skitourenkurs Gsiesertal

15.02.2025

Freitag, 17.01.25 - Dienstag, 21.01.25 - mit Daniela und Christian Gerlich 
Freitag 
Gut gelaunt und bei schönstem Wetter, trafen die Fahrgemeinschaften am Ausserharmerhof ein. Nach einem freundlichen Empfang durch die Gastgeber, wurde erstmal die Unterkunft inspiziert. Mit Hilfe eines Bettlakens wurde schnell eine Behelfsmäßige Leinwand aufgebaut und ein Wohnzimmer zum Kursraum umfunktioniert. Pünktlich startete das Programm mit einer Kennenlernrunde und der ersten Theorieeinheit. Da eine Skitour gut vorbereitet sein will, befassten wir uns zunächst mit Planung und den Voraussetzungen für eine sichere Skitour. Um 19:15 Uhr war es auch schon geschafft und es ging zum Italiener Lanzberg, welcher über dem Tal thront und offensichtlich großer FC Bayern Fan ist. Der Abend endete früh, um für die erste Tour zeitig und fit starten zu können. 


Samstag 
Es ging um 10.00 Uhr los Richtung Kalksteinjöchl. Die Schneelage ließ allgemein ein bisschen zu wünschen übrig, aber eine Skitour war bis kurz unter den Gipfel möglich. Oben war leider alles abgeblasen, so dass wir nicht bis zum Gipfel aufsteigen konnten.  
Auf dem Weg konnten wir viel dazulernen. Dani erklärte beim Aufsteigen im steilen Gelände, wie man richtig Spitzkehren macht - so geht‘s: 
Außerdem hatten wir die Gelegenheit die LVS-Suche zu üben. Für viele war es der erste Umgang mit dem LVS-Gerät und so erprobten wir bis zum Sonnenuntergang 😉 die Einfach- und Mehrfachverschüttetensuche inkl. Sondieren und Ausgraben. 
Ein wunderschöner und lehrreicher Tag! 
 
Sonntag 
Heute ging unsere zweite gemeinsame Tour los. Davor haben wir wieder gemeinsam gefrühstückt und durften die Planung für die Tour in Gruppen ausarbeiten. Nur das Ziel war gesetzt: Die Pürglesgungge (von tirolerisch Gunke = Hügel). Teil der Planung war auch sich entlang der Route Orientierungspunkte zu suchen und zu merken, an denen wir uns beim Aufstieg entlang hangeln können. Nachdem wir die Tour mit den Tourenleitern besprochen haben ging es los. Die ersten Meter mit dem Auto nach St. Martin, von dort mit den Ski auf dem Forstweg erst steil und dann flacher Tal hinauf. Dort kamen wir an einer unbewirtschafteten Alm vorbei, die wir zur Brotzeitpause nutzten. Danach ging es über verschiedene Rücken weiter. Oben war das Altschneeproblem wieder sehr spürbar; der Schnee war sehr grieselig und man ist mit jedem Schritt zurück gerutscht. Auf einem kleinen Plateau unterhalb der Pürglesgungge haben wir uns nochmal orientiert und uns entschieden trotz wenigen Schnees den restlichen Anstieg zu wagen. Leider mussten wir wegen dem wenigen Schnee abbrechen. Also abfellen und runterfahren. Bei der Hütte gab es nochmal eine unerwartete Unterbrechung: Eine Lawinenübung. Unvorbereitet haben wir uns eingeteilt und das Gebiet begonnen abzusuchen, dabei haben wir ein Signal gefunden. Dank der Übungen der vorangegangenen Tage konnte die Puppe schnell gefunden und mit einem Stich ins Herz sondiert werden ;) Danach musste sie natürlich verarztet werden, denn auch am Bein war sie verletzt. Alles in allem hat es ganz gut geklappt. Nachdem die Puppe erfolgreich geborgen war, sind wir nur noch runter gefahren. Von dort zum Außerharmerhof, wo wir wie am Vortag eine Theoriestunde genossen haben. Abendessen gab es beim auch in St. Martin, quasi am Ausgangspunkt der Tour. Wieder beim Außerharmerhof haben wir den Abend mit ein paar Runden 6 Nimmt! ausklingen lassen. 
 
Montag: 
Heute, am Montag, haben wir unseren Kursleiter, den Chrissi, vergraben. Auf der ausgeschaufelten Sondier-Bar testeten wir, wie sich ein Schi, ein Rucksack, der Erdboden und Chrissis Bein anfühlten – hoffentlich hat er keinen blauen Fleck davongetragen!  
Aber von vorne: Bei der gestellten Aufgabe, eine Schitour selbst auszuwählen und zu planen, war sich der Kurs bald einig: Das Fellhorn (2518m) sollte es sein, passend von der Höhe und Steilheit; die Ost-/Nord-Exposition ließ einigermaßen Schnee erwarten. Den gabs auch, aber nicht mehr am Gipfelhang, so dass auf der steilen Pfinnscharte auf knapp 2400m Schluss war. Unterwegs hatten wir die richtige Wahl der Aufstiegsspur geübt und gelernt, dass auch bei der Lawinenwarnstufe 1 im steilen Gelände Vorsicht geboten ist! Statt dem Gipfelaufstieg haben wir uns dann den Aufbau der Schneedecke angeschaut mit Schneeprofilen und Blocktest – und die Sondierbar eröffnet.  Praxiswissen pur am Montag, abgerundet mit Einkehr in der warmen Aschtalm! 
Dienstag: 
Am letzten Kurstag mussten wir leider schon frühzeitig die schöne Unterkunft verlassen und genossen nochmal beim Frühstück das herrliche Bergpanorama bei Sonnenaufgang. Dann ging es zum schneebedeckten Haushang, um dort den Rettungsvorgang einer Mehrfachverschüttung durchzuspielen. 
Zuerst wurde die Ortung zweier naheliegender, im Schnee vergrabener LVS-Geräte geübt. 
Anschließend besprach die Gruppe das schrittweise Vorgehen und die Aufgabenverteilung, um schnellstmöglich die Suche der Verschütteten durchzuführen zu können, während von den Übungsleitern mehrere LVS-Geräte und Ausrüstungsgegenstände im Schneefeld verteilt wurden. 
Nach der groß angelegten, erfolgreichen Rettungsaktion wurde nochmal die Optimierung der Verschüttetensuche durchgesprochen, bevor es nach einem Imbiss in der Malga Moos Alm wieder nach Hause ging. 
Auch wenn der Schnee nicht so üppig war, konnten wir mit unserer Tourenplanung schöne Skitouren in verschiedenem Gelände finden, viele LVS-Übungen durchführen und hatten viel Spaß, in einer netten Gruppe neues Wissen über die Gefahren beim Skitourengehen zu erlangen. 
Vielen Dank nochmal für den interessanten Kurs und die tolle Organisation an Dani und Chrissi Gerlich. 
Frank Fiederling, Wolfgang Frieß, Valentin Frieß, Johannes Will, Sandra Traßl