Am Samstag kamen wir alle um 8 Uhr morgens zum Jugendraum, um den DAV-Bus vollzuladen. Der neue Bus entpuppte sich als wahres Platzwunder und so konnten wir sogar noch drei Crashpads reinstapeln. So fuhren wir mit zwei vollen Autos, lauter Musik und voller Vorfreude los. Zwischendrin legten wir einen Stopp zum Klettern ein, noch ungefähr 2½ Stunden von Ponte Brolla entfernt, weil dort sehr schlechtes Wetter war. In Ponte Brolla angekommen regnete es sehr stark, deshalb buchten Lina, Til und Felix zwei Bungalows bzw. “Bunker” (Zitat Luisa) für uns. Nachdem wir uns eingerichtet hatten (wir in den Bungalows und die Jugendleiter in den Zelten, denn die sind ja nicht aus Zucker), trafen wir uns bei den überdachten Tischen, um uns zu besprechen und zu kochen. Diesen Platz belagerten wir die ganze Woche über wie unser Hauptquartier mit Gepäck und Essen. Wir kochten gemeinsam Schupfnudeln mit Sauerkraut und Apfelmus (für die ganz Harten auch Zimtzucker) - klingt ein bisschen wild, aber es war echt superlecker. Nach dem Essen trafen wir Jugendliche uns dann in einem der zwei Bungalows, um Werwolf und andere Spiele zu spielen und zu reden. Es machte sehr viel Spaß und wir waren nach ein paar Streichen (darunter versteckte Schuhe und zugesperrte Bungalows) erst sehr spät im Bett.
Am nächsten Morgen trafen wir uns schon um 8 Uhr zum Frühstück und da es immer noch regnete, entschieden wir uns gegen Klettern und fuhren mit dem Bus in die Stadt. Dort teilten wir uns in zwei Gruppen auf, um eine Fotorally zu veranstalten. Wir hatten viel Spaß und lernten Francesco kennen (er ist der Besitzer eines sehr süßen Cafés, bei dem eine der Gruppen Pizza für die Rally kaufte). Er war sehr nett. Dann fuhren wir zum Campingplatz zurück. Nach der schönen und nassen Stadt übten wir im trockenen Hauptquartier Fädeln und Standplatzbau für Mehrseillängen. Danach bauten wir unser gemütliches Zeltlager auf. Abends kochten wir wieder lecker zusammen mit der großen bekannten Paellapfanne (es gab Nudeln mit Tomatensauce).
Am nächsten Morgen nach einer nassen und kalten Nacht ging es mit einem unglaublichen Blick auf den Lago Maggiore Felsklettern. Trotz eines anstrengenden und abenteuerlichen Zustiegs machten die Routen sehr viel Spaß und einige konnten sich sogar im Rissklettern üben. Manche entpuppten sich beim Verklemmen allerlei Gliedmaßen als wahre Naturtalente und wurden kurzerhand in den DAV-Vierseenland-Crack-Climbing-Kader aufgenommen. Abends gab es dann leckeren Kaiserschmarren mit Apfelmus (man munkelt, dass Kaiserschmarren gar kein Rührei ist). Nach dem guten Essen spielten wir dann mit einem selbst gebauten Ball Handball und hatten einen sehr sportlichen Abend.
Nach der langen Nacht gingen wir, gestärkt vom Frühstück, zum Bouldern in ein Gebiet ganz in der Nähe des Campingplatzes. Hier war für jeden was dabei und manche suchten sich richtige kleine Projekte. Nach dem Bouldern machten wir uns auf den Weg zum Lago Maggiore, doch nur die aller mutigsten trauten sich in den kalten See. Abends aßen wir unser altbekanntes Ausfahrtessen: Wraps mit Rap. Es war wie immer sehr lecker. Abends spielten wir noch ein sehr lustiges Spiel, bei dem Felix eine Geschichte vorlas und wir uns bei bestimmten Worten immer umsetzen mussten. Wir Kinder spielten dann auch noch verstecken und Königsfrei, aber das ging nicht so gut, da der Campingplatz viel zu groß war, um uns zu finden. Dennoch machte es sehr viel Spaß und wir hatten wieder einmal einen sehr sportlichen Abend, sodass dann auch alle sehr friedlich einschlafen konnten.
Am Mittwoch, leider schon der letzte ganze Tag, den wir in der Schweiz verbringen durften, fuhren wir zu einem schönen Plattenklettergebiet. In zwei Gruppen aufgeteilt machten wir eine schöne Mehrseillänge. Hier wurden eine glatte Platte und ein steiler Überhang zu richtigen Herausforderungen. Diese lösten manche blitzgescheid (Zitat Kind), während andere einfach nur strohdumm durchkletterten (Zitat Jugendleiter). Eine Gruppe, die das in Kroatien bereits geübt hatte, durfte sogar im Sonnenuntergang wieder abseilen. Der andere Teil der Gruppe lief einen abenteuerlichen “Weg” runter zum Start der Mehrseillänge, bei dem sich einige auf dem Boden wiederfanden. Von unserem Kletterfelsen aus entdeckten wir eine schöne Flussgumpe, in die wir Mädels noch schnell rein hüpften, bevor wir nach Italien fuhren, um authentisch Pizza essen zu gehen. Anschließend kauften wir natürlich noch ein Eis und ließen den letzten gemeinsamen Abend somit schön ausklingen.
Am Tag der Abreise halfen wir alle beim Zeltabbau gut zusammen, sodass wir noch Zeit hatten, um ein paar schön paar Boulder zu klettern. Im Anschluss fuhren wir dann leider schon wieder zurück in unser Heimatland, wobei wir eine kleine Pause im schönen Heidiland einlegten.
Achtung! Wir haben in unserer Gruppe einen Serienkiller... seid alle ganz vorsichtig!! Sophie brachte acht Leute im Mörderspiel um, wenn ihr sie seht, seid achtsam (Spaß: Sophie ist eine sehr nette Person, vor der braucht man keine Angst haben).
Wir hatten alle eine sehr schöne Zeit in Ponte Brolla. Die Gegend war sehr nett und die Gruppendynamik hätte nicht besser sein können. Vielen, vielen Dank an die Jugendleiter und den DAV, die uns diese Reise möglich gemacht haben.