02.-05.08.2024 Hochtouren-Grundkurs Theresa Menig (4TN)
Den Einstieg ins Thema Hochtouren und vor allem die beeindruckende Welt der Gletscher zu erleben und dabei wichtige Techniken für die sichere Begehung zu erlernen, das war das Ziel unseres Grundkurses. Unter der fachkundigen Anleitung unserer Tourenleiterin und Trainerin Theresa starteten wir zu einer spannenden und lehrreichen Tour im Hohen Tauern Gebirge. Mit dabei waren Marion, Ursula, Rene und Robert alle sehr gespannt und hoch motiviert.
Tag 1: Ankunft und Theorie
Unser Abenteuer begann an der Franz-Josef-Höhe, einem beeindruckenden Ausgangspunkt im Herzen der Hohen Tauern. Nach einem kurzen Briefing durch Theresa machten wir uns bei beginnenden Regen auf den Weg zur Oberwalderhütte, die für die nächsten drei Tage unser Basislager sein sollte.
Am Abend stand Theorie auf dem Programm. Theresa erklärte uns die grundlegenden Knoten- und Sicherungstechniken, die für eine Gletscherbegehung unerlässlich sind. Wir übten uns im Knoten von Prusik, Achterknoten und Mastwurf und lernten die Bedeutung jedes einzelnen Knotens kennen.
Tag 2: Trockenübungen und erste Schritte auf dem Gletscher
Auf Grund des suboptimalen Wetters begann der zweite Tag mit Trockenübungen in der Hütte. Theresa führte uns in die Selbst-Rettungstechniken ein und zeigte, wie man eine Prusik-Schlinge richtig anwendet und die Seilrolle mit Rücklaufsperre bedient. Am Nachmittag wagten wir uns dann endlich auf den Gletscher. Ausgestattet mit Steigeisen und Eispickel lernten wir den sicheren Umgang mit diesen wichtigen Werkzeugen. Theresa zeigte uns, wie man eine Eisschraube korrekt setzt und worauf dabei zu achten ist. Die überwältigende Eislandschaft der Pasterze bot dabei eine beeindruckende Kulisse für unsere ersten praktischen Erfahrungen.
Tag 3: Seilschaftstechniken und Sicherheit im Schnee
Am dritten Tag standen erneut Übungen auf dem Gletscher auf dem Programm. Diesmal lernten wir, in einer 5er-Seilschaft zu gehen. Theresa demonstrierte uns die Techniken, die wir zuvor in Einzelübungen geübt hatten, nun im Kontext einer Seilschaft. Das Vergraben eines Ankers im Schnee und weitere Sicherheitstechniken standen ebenfalls auf dem Programm, bevor uns ein starker Graupelschauer vom Gletscher vertrieb.
Deshalb an dieser Stelle noch einmal etwas Theorie zu den Techniken einer Gletscherhochtour:
1. Seilschaftsgehen:
Abstand halten: Innerhalb der Seilschaft ist es wichtig, den richtigen Abstand zu halten, um bei einem Sturz genügend Zeit zum Reagieren zu haben.
Kommunikation: Permanente Kommunikation und Blickkontakt sind unerlässlich.
2. Steigeisen:
Richtige Anwendung: Theresa erklärte uns die korrekte Befestigung und die verschiedenen Gehtechniken.
Techniken: Von der Frontalzackentechnik für steile Passagen bis zur Vertikalzackentechnik für weniger steile Bereiche.
3. Eispickel:
Verwendung: Wir lernten, den Eispickel als Stütz- und Sicherungsgerät zu nutzen.
Techniken: Einschlagen des Pickels in das Eis, Selbstsicherung und das Setzen von Fixpunkten.
4. Eisschrauben:
Setzen: Theresa zeigte uns, wie man Eisschrauben richtig setzt.
Verwendung: Wichtig für den Aufbau von Standplätzen und Sicherungspunkten.
5. Prusik-Techniken:
Selbstrettung: Anwendung von Prusik-Schlingen zur Selbstrettung aus Spalten.
Partnerrettung: Vorgehensweise bei der Rettung eines gestürzten Seilpartners.
Am Nachmittag widmeten wir uns den Prinzipien einer 3er-Seilschaft. Wir wiederholten und festigten das Wissen der Vortage und konnten so unser Können weiter vertiefen.
Tag 4: Gipfeltour und Rückkehr
Der vierte und letzte Tag war der krönende Abschluss unseres Kurses. Am Vormittag machten wir uns auf den Weg zum Mittleren Bärenkopf. Der Aufstieg führte über einen Bergrücken und den und einem Gratbereich zum 3358m hohen Gipfel. Leider wurde oben die Anstrengung nicht mit einer schönen Aussicht belohnt. Nach einer kurzen Rast und einem Erinnerungsfoto traten wir den Rückweg zur Oberwalderhütte an. Auf dem Weg nach unten riss der Himmel immer mehr auf, gab das tolle Panorama des Pasterzenboden eingerahmt von den anmutigen Bergen vom Johannisberg bis zum Großglockner frei.
Anschließend stiegen wir gemeinsam zur Franz Josef Höhe ab. Zufrieden und stolz auf das Erlernte verabschiedeten wir uns von den Hohen Tauern. Jeder von uns war nicht nur um wertvolle Erfahrungen und Techniken reicher, sondern auch um die Erinnerung an ein unvergessliches Abenteuer in den Alpen.
Unser gemeinsames Fazit:
Unser Hochtourengrundkurs in Hohen Tauern war trotz des Wetters ein voller Erfolg. Unter der kompetenten Leitung von Theresa haben wir die Grundlagen der Gletscherbegehung erlernt und wichtige Techniken vertieft. Die Mischung aus Theorie und Praxis, gepaart mit der beeindruckenden Landschaft der Hohen Tauern, machte diesen Kurs zu einem einmaligen Erlebnis. Für alle, die schon immer von einer sicheren und kompetenten Gletscherbegehung geträumt haben, ist dieser Kurs absolut empfehlenswert. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Touren und Abenteuer in den Alpen!
Macht mit und erlebt die Faszination der Gletscher selbst – gemeinsam meistern wir jede Herausforderung!
Rene Stößlein